
Erstellt Profile für Arbeit, Erholung und Schlaf. Erlaubt nur Kontakte und Apps, die in dieser Phase wirklich relevant sind. Reduziert Badges, versteckt Suchfelder und lasst den Home-Bildschirm bewusst langweilig. Je klarer die digitale Umgebung, desto leichter sagt ihr zu tiefem Denken Ja und zu impulsivem Tippen souverän Nein.

Lasst Benachrichtigungen gebündelt zu festen Zeiten eintreffen, zum Beispiel um 11 und 16 Uhr. Der Kopf entspannt, weil er weiß, wann Neues kommt. Kritische Hinweise bleiben durchstechend, alles andere wartet. Diese einfache Struktur spart Wege, Klicks und Nerven und macht Platz für längere, produktive Bögen der Konzentration.

Eine E‑Ink-Notiztafel statt ständigem Display, eine analoge Uhr für Zeitgefühl, eine leise Türklingel mit LED für Signale ohne Schreckmoment. Kleine Anschaffungen verändern Rituale. Wenn weniger blitzt und piept, merkt ihr schneller, was wirklich wichtig ist, und gebt Aufmerksamkeit dorthin, wo sie heute gebraucht wird.
Nach einer Woche mit gebündelten Meldungen buchte ein Entwickler täglich zwei Fokusinseln im Kalender. Fehler sanken, Code-Reviews wurden kürzer, sein Feierabend begann früher. Er schrieb: 'Ich habe nicht weniger kommuniziert, nur gezielter.' Diese kleine Verschiebung brachte ihm Ruhe, Humor und mehr Geduld im Umgang mit kniffligen Bugs zurück.
Eine Lehrerin stellte den Zeitraum vor Unterrichtsbeginn auf lautlos und informierte Eltern transparent. Nach anfänglicher Skepsis bedankten sich viele, weil Antworten strukturierter kamen. Sie selbst berichtete von mehr Präsenz im Klassenraum und abends weniger innerem Summen. Kleine Grenzen schufen Raum für Wärme, Blickkontakt und echte, ungeteilte Aufmerksamkeit.
Im Schichtdienst stellte eine Pflegende kritische Kontakte auf 'immer durchstellen', alles andere in Batches. Ihre Nächte wurden ruhiger, tagsüber blieb sie erreichbar. Der Gewinn zeigte sich im Ton: mehr Geduld, weniger Härte mit sich selbst. Das Team übernahm Teile der Struktur, weil Entlastung und Klarheit unmittelbar spürbar waren.